Tormaschine fordert Bollwerk
KOL: FSV Bad Orb - Ayyildizspor
Fußball (mih). Allein die Zahlen sind interessant, wenn Tabellenführer FSV Bad Orb den Tabellenzweiten Ayyildizspor Wächterbach auf dem Sportgelände in der Au empfängt. Die Blauen aus der Kurstadt verloren zwar ausgerechnet am vergangenen Wochenende beim VfR Meerholz mit 1:2, haben aber mit nur 32 Gegentoren aus 29 Spielen das Abwehr-Bollwerk schlechthin in der Kreisoberliga Gelnhausen.
Fast doppelt so oft klingelte es bei der „Schießbude der Spitzengruppe" Ayyildizspor Wächtersbach. 58 Gegentore aus 29 Spielen sind kein Wert, auf den man stolz ist. Trotzdem ist die Elf um Spielertrainer Tarik Özyer souveräner Ta- bellenzweiter. Denn 87 geschossene Tore überbietet nur der Stadtrivale Germania Wächtersbach (97). Interessant: Trotz der vielen Tore kommt Ayyildizspor-Torjäger Halil Kutlu erst auf Platz zehn in der Liga zum Vorschein mit 15 Toren. Bad Orb hat in Lucas Dickel mit immerhin 17 Toren einen Spieler auf Rang fünf. Das macht deutlich, dass hier zwei Mannschaften aufeinandertreffen, bei denen jeder Offensivspieler in der Lage ist, zu treffen.
Orb mit Respekt vor zuletzt überragendem Kasim Basaran
Besonders wenn Spielertrainer Tarik Özyer sich in die Offensive einschaltet, wird es gefährlich (elf Treffer). Während Bad Orb die Meerholz-Scharte auswetzen will, läuft es bei Ayyildizspor auch nicht zu 100 Prozent rund. Zwar gab es am Mittwochabend einen 5:2-Sieg in Wirtheim, davor aber ein sehr knappes 3:2 gegen Flörsbachtal und ein 3:3 in Wittgenborn. Coach Özyer weiß es am besten. Man darf sich maximal noch einen Patzer erlauben. Gegen Bad Orb oder am Messewochenende beim Knallerspiel gegen Germania Wächterbach. Eine der beiden Partien muss gewonnen werden, um den komfortablen Sieben-Punkte-Vorsprung auf den Tabellendritten nicht frühzeitig zum Saisonfinale hin komplett zu verschenken. Sollte Ayyildizspor allerdings den FSV Bad Orb schlagen, wird es selbst für die Stenger-Elf noch einmal sehr eng. Man hätte plötzlich nur noch drei Punkte Vorsprung. Wächtersbachs Sportlicher Leiter Emre Degermenci und sein Team sind heiß auf das Bad Orb-Spiel: „Wir fahren da hin, um sie zu schlagen. Ich sehe Bad Orb als Favorit, aber unser Wille ist groß, in die Relegation einzuziehen. Wir wollen das Feeling der Aufstiegsrunde einmal spüren." Degermenci hofft, dass die Mannschaft besser spielt als gegen Geislitz und Wittgenborn. „Da haben wir geschlafen und vier Punkte liegen lassen." Der zuletzt torgefährliche Offensivspieler Niklas Heiliger (elf Tore) kann nach einem Bänderriss im Knöchel nicht spielen. Ebenso Yakub Yigit, der in der Partie gegen Wirtheim eine Knieverletzung davontrug. Bad Orbs Sportlicher Leiter Marco Hillig ist sich bewusst, dass ein Sieg gegen Ayyildizspor ein Riesenschritt in Richtung Meistertitel bei dann neun Punkten Vorsprung wäre. Hillig: „Kasim Basaran ist der Unterschiedsspieler bei Ayyildizspor. Er ist auf der Außenbahn kaum zu stoppen. Da müssen wir aufpassen." Laut Hillig kehrt Spielertrainer Dominik Stenger ins Team zurück. „Es ist ein Topspiel, wir freuen uns auf eine gute Kulisse und der Mindestertrag liegt für uns bei einem Punkt." Gespielt wird in Bad Orb auf dem Rasenplatz. Auf diesem Untergrund erhoffen sich die Gastgeber aus der Kurstadt einen leichten Vorteil.
Quelle: GNZ 6. Mai 2023, Autor: ,ih