Stabwechsel beim FSV Bad Orb
Ralf Krieger und Dominik Stenger weg / Marcel Zintel übernimmt als Spielertrainer
Fußball (dg). Trainerwechsel beim abstiegsgefährdeten Gruppenligisten FSV Bad Orb: Das Duo Ralf Krieger und Dominik Stenger steht bei den Kurstädtern ab sofort nicht mehr in der Verantwortung. Der bisherige Spieler Marcel Zintel ist zumindest bis zur Winterpause zum Spielertrainer befördert worden. Mit dieser Personalrochade hoffen die Kurstädter, eine Trendwende im Abstiegskampf herbeizuführen.
„Der FSV Bad Orb und das Trainterteam Ralf Krieger und Dominik Stenger sowie Torwarttrainer Florian Aull gehen ab sofort getrennte Wege“, schrieben die Kurstädter in einer Pressemitteilung. Die Trennung sei „nach vielen Jahren er- folgreicher Arbeit“ aufgrund der Gaktuellen sportlichen Gegebenheiten erfolgt.
Hillig: Negative sportliche Entwicklung hat Handlungszwang erzeugt
Der Sportliche Leiter Marco Hillig erklärte in diesem Zusammenhang: „Nach einer durchwachsenen Hinrunde um den 0:5-Rückrundenstart in Dietesheim haben wir uns zusammen entschlossen, den Weg für neue Impulse frei zu machen, um den Klassenerhalt noch realisieren zu können.“ Der FSV bedanke sich ausdrücklich bei allen drei Coaches für „viele tolle Jahre, in denen alle hoch loyal dem FSV Bad Orb tolle Dienste erwiesen haben, unwünscht für die Zukunft alles Gute.
Anstelle des nicht mehr amtierenden Trainerteams hat Offensivspieler Marcel Zintel als Spielertrainer das Ruder übernommen. „Mit ihm werden wir versuchen, bis zur Pause noch ein paar Punkte zu sammeln“, führt Hillig weiter aus. Zintel bringe bereits Spielertrainererfahrung von seinem früheren Klub SG Bellings/Hohenzell aus dem Fuß- ballkreis Schlüchtern mit. „Insofern ist das für ihn kein Sprung ins kalte Wasser. Der FSV Bad Orb muss vor der Winterpause noch gegen den FC Gelnhausen und bei Kickers Obertshausen antreten; in beiden Spielen werden die Trauben für den aktuellen Tabellen-14. hoch hä gen.
Chance für Zintel
Wer den Trainerposten des FSV nach der Winterpause besetzten wird, ist laut Hillig noch nicht entschieden: „Wir warten jetzt erst einmal die Entwicklung ab. Eine Option kann dann auch sein, dass Marcel Zintel weitermacht. Ansonsten schauen wir uns aber auch auf dem Markt um.“ Wobei dann jemand vorstellbar sei, der sich als Trainer rein aufs Coachen konzentriere.
Die Frage nach eventuellen Veränderungen im Spielerkader beantwortet Sportchef Hillig ebenso zurückhaltend, nur so viel ließ er sich entlocken: „Wir werden alles dafür tun, um im Winter die Strukturen zu schaffen, die für den Klassenerhalt notwendig sind.“ Was den Schluss zulässt, dass es sehr wohl Veränderungen geben wird, zumal mit Dominik Stenger, der nicht mehr für den FSV spielen wird, eine feste Größe in der Abwehr weggebrochen ist.
Krieger zeigt Verständnis
Der abgelöste Coach Ralf Krieger kommentierte die Bad Orber Personalentscheidung mit dem in dieser Situation angebrachten Realismus. „Meine Trainerkollegen Dominik Stenger und Florian Aull sowie auch ich sind natürlich über diese Entwicklung nicht erfreut. Aber man muss auch sagen, dass die bisherigen Ergebnisse für sich sprechen und in dieser Hinsicht Konsequenzen nachvollziehbar sind.“
Der Ur-Bad Orber Krieger, der (nach einer vorherigen Amtszeit) zuletzt viereinhalb Jahre als Chef- trainer in der Au wirkte und den Klub gemeinsam mit Stenger in die Gruppenliga hievte, betonte, „dass wir uns alle den Klassenerhalt für den FSV Bad Orb wünschen und ich dem Klub auch weiterhin die Daumen drücke“.
Auch Dominik Stenger wünscht seinen Bad Orber Ex-Kollegen für den weiteren Saisonverlauf alles Gute: „Ich hatte hier dreieinhalb sehr schöne Jahre mit dem Aufstieg in die Gruppenliga und dem Klassenerhalt dort. Nach der knappen sportlichen Rettung haben wir mit Tim Wittig und Jermaine Brando zwei wichtige Spieler und damit auch Qualität im Kader verloren. Sie konnten wir nicht adäquat ersetzen. Dass der Verein jetzt in einer tabellarisch sicherlich schwierigen Lage einen neuen Impuls setzen will, kann ich nachvollziehen, auch wenn ich den Zeitpunkt der Entscheidung fragwürdig finde. Ich hoffe, dass dem FSV die Trendwende gelingt.“
Schon neue Interessenten für Stenger
Der 37-jährige Klasse-Abwehrspieler ist nach eigenem Bekunden auch direkt offen für neue Aufgaben, „sei es als Spielertrainer oder auch ein halbes Jahr nur als Spieler. Ich bin diesbezüglich weiter motiviert und ich bin fit, aber ein neues Engagement muss auch passen. Ich werde nichts machen, nur damit ich was mache.“ Den einen oder ande- ren interessierten Anruf habe er bereits erhalten.

Quelle: GNZ 30. November 2024 Autor: dg, Bild: RE