Montaltos einmaliger Achterpack
Der Routinier sorgte am vergangenen Wochenende für ein Karriere-Highlight / Den FSV Bad Orb II sieht er diese Saison im vorderen Tabellenfeld der A-Liga
Fußball. Vincenzo Montalto ist ein Fußballverrückter, wie er im Buche steht. Der Vollblutstürmer denkt auch mit fast 41 Jahren noch nicht ans Aufhören, auch wenn er im Sommer etwas kürzer trat. Für die zweite Mannschaft des FSV Bad Orb kickt er weiterhin in der Kreisliga A und sorgte am vergangenen Sonntag für ein weiteres Karriere-Highlight. Beim 12:l-Sieg gegen den FC Burgjoß schoss der Angreifer acht Tore, darunter einen Hattrick.
An der vordersten Front sieht sich Vincenzo Montalto mit fast 41 Jahren nicht mehr. „Ich hätte auch Bock gehabt, noch mal Gruppenliga zu spielen. Aber ich hab drei Kinder, die auch alle Fußball spielen. Mit denen bin ich jeden Tag auf dem Sportplatz. Meine Kinder gehen vor, da mach ich mich nicht mehr verrückt. "
Schwer sei ihm der Rücktritt ins B-Team aber dennoch gefallen. „Ich hatte auch überlegt ganz aufzuhören, aber wenn man sein ganzes Leben Fußball spielt und so fußballverrückt ist wie ich, geht das nicht." Seit acht Jahren spielt er mittlerweile beim FSV. Zuvor war er als Co-Trainer gemeinsam mit Torben Weingärtner beim FSV Mernes und spielte zehn Jahre lang beim FC Gelnhausen. „Mit dem GFC haben wir über Aufstiege und Abstiege alles durchgemacht", erinnert er sich gerne an die Zeit zurück. Die Jugend und das erste Seniorenjahr verbrachte Montalto bei FC Bayern Alzenau.
Jetzt im Trikot des FSV Bad Orb fühlt sich der Routinier wohl, sieht sich hier auch irgendwann seine Karriere beenden. Ein Wechsel komme nicht mehr infrage, macht er deutlich. Seit Sommer stürmt er für das B-Team in der Kreisliga A, stand bisher in sechs der 14 Partien auf dem Platz, was auch an einer längeren Verletzungspause lag. Gegen Hain-Gründau zog sich Montalto einen dreifachen Nasenbeinbruch zu. „Es haben alle gesagt, ich werde bestimmt sechs Wochen fehlen. Ich stand nach vier Wochen wieder auf dem Platz", scherzt er.
Mit dem bisherigen Saisonverlauf seines Teams ist er indes zufrieden. „Für eine zweite Mannschaft ist Platz sechs wirklich gut, wir könnten aber auch noch besser stehen", spricht er unnötige Punktverluste beispielsweise gegen Mernes(3:3) oder Hain-Gründau (2:2) an. „Uns fehlt noch etwas die Konstanz, auch, weil wir jede Woche mit anderen Spielern auf dem Platz stehen." Auch teilweise schlechte Platzverhältnisse bei Auswärtsspielen machten den Kunstrasen-Kickern zu schaffen. Als Beispiel fügt er an: „Beim Hinspiel in Burgjoß spielen wir auf deren Acker nur 1:1, das Rückspiel bei uns letzte Woche hauen wir sie 12:1 weg."
Die Kurstädter sind mit vier Unentschieden aktuell Remis-Spitzenreiter, wussten aber beispielsweise auch gegen Topteams wie die SG Sotzbach/Birstein zu überzeugen (3:1). „Wir bekommen natürlich auch Unterstützung von der ersten Mannschaft, die haben dann Gruppenliganiveau. Das macht schon manchmal den Unterschied", relativiert Montalto den Sieg gegen die Spielgemeinschaft. A-Team-Angrei-fer Tim Hach schnürte in diesem Spiel einen Hattrick, bis zur 80. Minute lag der FSV noch mit 0:1 zurück. Dennoch sagt Vincenzo Montalto: „Für den FSV Bad Orb II geht noch was nach vorne. Wir werden nicht um den Aufstieg mitspielen, aber sind vorne mit dabei."
Zehn Saisontore, acht davon am vergangenen Wochenende
Der ehemalige Gruppenliga-Spieler stand in sechs der bisher 14 Partien für Bad Orb II auf dem Platz. Dass er mittlerweile zehn Saisontreffer auf seinem Konto hat, liegt aber einzig am vergangenen Wochenende. Da schnürte der Altmeister einen Achterpack, schoss schon in Halbzeit eins einen Hattrick. „Es war ein überragender Tag, auch weil wir ja danach Oktoberfest hatten." Ein Achterpack hatte Montalto bis zu diesem Zeitpunkt in seinen über 20 Jahren im Seniorenbereich noch nie geschossen.
„Hattricks hatte ich einige, ich kann mich auch an einen Fünferpack erinnern, den ich in Gelnhausen geschossen hab. Aber dass ich mal acht Tore in einem Spiel mache, hätte ich nie gedacht. Der Schiri hatte irgendwann keinen Platz mehr auf seiner Karte", scherzt Montalto. Kurios: FSV-Coach Patrick Hellenkamp wollte den Stürmer-Routinier eigentlich zunächst auf der Bank lassen. „Ich war an dem Tag mit meinem Sohn in Frankfurt und war erst um kurz nach halb zwei am Sportplatz, konnte mich nur zehn Minuten warm machen", erinnert er sich. Aber Montalto fühlte sich fit und bewies mit seinem ersten Treffer nach vier Minuten, dass er zu Recht in der Startelf stand.
Quelle: GNZ 11. November 2023 Auto: Melanie Nolte - Bild: GNZ