Der Topfavorit
der topfavorit
Beim FSV Bad Orb warnt Trainer Dominik Stenger vor verfrühter Meisterschaftseuphorie - wobei der Vorsprung der Kurstädter komfortabel ist.
Fußball (fra). Die Meisterschaft in der Fußball-Kreisoberliga Gelnhausen führt in dieser Saison nur über den FSV Bad Orb. Der Gruppen-liga-Absteiger ist in den ersten 20 Partien ungeschlagen geblieben und somit auf dem besten Weg, den sofortigen Wiederaufstieg zu realisieren. Spielertrainer Dominik Stenger warnt aber davor, die angestrebte Meisterschaft als Selbstläufer zu betrachten: „Mit den beiden Wächtersbacher Teams und Germania Rothenbergen gibt es weitere starke Aufstiegskandidaten. Außerdem wird jeder heiß darauf sein, den FSV Bad Orb zu schlagen."
Andererseits: Der Vorsprung ist komfortabel. Das Team der beiden Trainer Ralf Krieger und Dominik Stenger hat die 50-Punkte-Marke bereits geknackt. Ayyildizspor Wächtersbach auf Platz zwei hinkt schon zehn Punkte hinterher. Obwohl die weiteren Verfolger Germania Wächtersbach und Germania Rothenbergen noch Nachholspiele in der Hinterhand haben, brauchen sie aktuell für den Blick auf den Platz an der Sonne ein Fernglas. Klar scheint: Bleibt der FSV Bad Orb von einem außergewöhnlichen Einbruch verschont, dann geht es im Sommer wieder eine Etage nach oben. Die Gruppenliga Frankfurt Ost wird bei den Verantwortlichen als attraktive Spielklasse angesehen. „Wir haben dort in zwei Jahren taktisch viel gelernt", meint Dominik Stenger. Ein höheres Spieltempo gewöhnt zu sein sei ebenfalls in der Kreisoberliga ein nicht zu unterschätzender Vorteil, ergänzt der Defensivstratege.
Trotz des Abstiegs hielt sich vor der Saison die Fluktuation bei den Kurstädtern in Grenzen. Lediglich zwei Leistungsträger wollten weiterhin höherklassig kicken. Mirza Becirovic zog es zum Verbandsligisten SG Bad Soden, der langjährige FSV-Akteur Nico Dauth wollte beim Gruppenliga-Neuling 1. FC Erlen-see II etwas Neues kennenlernen. Ein starkes eingespieltes Team war gepaart mit wenigen Neuzugängen in der höchsten Gelnhäuser Spielklasse bisher klar das Nonplusultra. Keine andere Mannschaft agierte so konstant, kein Team schoss mehr Tore, und die beste Abwehr stellt der Tabellenführer mit nur 22 Gegentreffern auch noch. „Wir verfügen über eine gute Fitness und spielen auch einen guten Ball", nennt Dominik Stenger beispielhaft zwei Erfolgsfaktoren. Außerdem sei die mannschaftliche Geschlossenheit ein großes Plus. Der Spitzenreiter ist dank vieler technisch guter Spieler nur schwer auszurechnen und hat dazu mit Lucas Dickel (15 Saisontore) noch einen echten Torjäger in den eigenen Reihen. Mit Lars Adrian (TSV Höchst) stieß in der Winterpause noch ein weiterer starker Akteur zum Kader des Titelfavoriten.
Auch das Drumherum am Sportgelände in der Au stellt das FSV-Trainerteam, dem auch Torwarttrainer Florian Aull angehört, zufrieden gute Trainingsbedingungen durch den neuen Kunstrasenplatz und eine gepflegte Anlage mit frisch renovierten Kabinen. „Der Verein investiert nicht nur in Beine, sondern auch in Steine", schmunzelt Stenger anerkennend. Noch haben Krieger und er noch nicht für die kommende Saison zugesagt. Die Gespräche hierfür sind aber schon im Gange und könnten schnell Formsache werden. Auch das Gros des Kaders wird dem erfolgreichen Kreisoberligisten gewiss die Treue halten. „Es wird sicherlich keinen großen Umbruch geben", glaubt Dominik Stenger. Der Traditionsverein aus dem Spessart dürfte für ein neues Gruppenliga-Abenteuer gut gerüstet sein. Doch zunächst muss das Team des FSV Bad Orb noch den Deckel draufsetzen und die weit vorangeschrittene Erfolgsstory der Saison 2022/23 zu Ende schreiben. Interessante Testgegner aus den Nachbarkreisen sollen die Vorfreude auf die am 5. März mit einem Auswärtsspiel bei der SG Altenhaßlau/Eiden-gesäß startende Restrunde schüren. Dazu ist die Kreispokal-Partie beim A-Ligisten FSV Hailer (8. Februar) im Vorbereitungsplan verankert.
Zahlen & Fakten
Ist-Stand: 1. Platz mit 60:22 Toren und 50 Punkten.
Saisonziel: Aufstieg.
Bester Torschütze: Lucas Dickel mit 15 Toren.
Vorbereitungshöhepunkte: Testspiele zu Hause gegen SG Huttengrund (4. Februar), SV Schöllkrippen (12. Februar), 1. FC Erlensee II (15. Februar) und Bavaria Wiesen (25. Februar).
Trainingsauftakt: 29. Januar.
Erstes Spiel: 5. März bei der SG Altenhaßlau/Eidengesäß.
Zugänge: Lars Adrian (TSV Höchst).
Abgänge: keine.
Quelle: GNZ 7. Februar 2023, Autor: fra Bild: gnz