26 October 2022

Warten auf den Osterhasen

Warten auf den Osterhasen

Ist die komplette Kreisoberliga zu schwach für den FSV Bad Orb?

Fußball. Bislang ruhten die Hoffnungen in der höchsten Gelnhäuser Spielklasse auf dem FC Germania Wächtersbach, den Alleingang des FSV Bad Orb im Kampf um den Meistertitel vielleicht noch stoppen zu können. Doch die Messestädter sind nicht konstant genug, verloren zudem am Samstag das Stadtderby gegen Ayyildizspor Wächtersbach mit 0:1. Der FC Germania Rothenbergen scheint aktuell immerhin bedingt in der Lage zu sein, an den Kurstädtem ein bisschen dranzubleiben, ist aber auch nicht konstant genug. Keiner im Fußballkreis möchte mit zusehen, wie an Ostern schon der neue Meister gekrönt wird. Aber Rothenbergens Trainer Christian Siegfart schätzt die Situation realistisch ein. Das Maximalziel für ihn lautet deshalb: „Wir wollen der Beste vom Rest sein."
Ein Vergleich: Bad Orb holte in 14 Spielen 38 von 42 möglichen Punkten. Am 8. Oktober trotzte die SG Flörsbachtal den Orbem ein 1:1 ab, und am 11. September spielte der FSV 1:1 gegen Mittel-Gründau. Mehr Punktverluste gab es nicht in dieser Saison. Damit ist die Elf weiterhin ungeschlagen und führt die Liga mit zwölf Punkten Vorsprung an.

Es gibt bereits Stimmen, die sich den Corona-Modus zurückwünschen mit Play off s und Playdowns. Denn in der vergangenen Saison war der Titelkampf zwischen dem SV Bembach und dem TSV Kassel bis zum letzten Spieltag auf Messers Schneide. Kreisfußballwart Gerhard Pfeifer hat einem solchen Modus aber eine klare Absage er-
teilt. Und was ist jetzt mit den Verfolgern? Wächtersbach schwächelt, verlor zuletzt im Oktober gegen Ayyildizspor und auch gegen Germania Rothenbergen. Der Trainer der Gründauer, Christian Siegfart, ist als Tabellendritter punktgleich mit Germania Wächtersbach. Allerdings bleibt auch Rothenbergen durchwachsen. Zwar gab es am Sonntag einen 4:2-Sieg in Pfaffenhausen. Das Team spielte davor aber 2:2 in Meerholz und verlor 0:2 gegen Bad Orb und 1:2 gegen die SG Flörsbachtal.

Siegfart ist Realist und erteilt Meistergedanken eine Absage. „Bad Orb wird Meister werden. Bei uns nimmt, keiner das Wort Titel in den Mund. Wir hatten vor der Saison keinerlei Planungen in diese Richtung und wissen unsere Leistung einzuschätzen." Siegfart: „Es macht Spaß mit der Mannschaft ge-
rade, aber wir haben auch viele Punkte liegen gelassen. Es ist interessant, da vorne mitzumischen, aber Bad Orb ist einfach zu stark in dieser Liga."

Wächtersbachs Trainer Kai Lotz kann in dieses Lied nur einstimmen: „Es ist vermessen, in unserer Situation an den Titel zu denken. Wir hatten beim 0:1 gegen Ayyildizspor elf verletzte Spieler. Wir haben momentan nicht die Breite, um Bad Orb zu gefährden." Bad Orb habe diese Breite aktuell und können enge Spiele immer wieder drehen. Lotz: „Wir haben andere Sorgen und sind auch nicht in die Saison gegangen, um Meister zu werden. Wir wollen einfach eine gute Runde spielen." Es sieht nach diesen Bestandsaufnahmen tatsächlich so aus, dass Kreisfußballwart Gerhard Pfeifer wohl sehr früh seine Reise mit dem Meisterteller planen kann.

Quelle: GNZ 25. Oktober 2022, Autor: Michael Heil Foto: BICEN