Mesina vergibt die Schulnote 3
Aufsteiger FSV Bad Orb ist auf Kurs, Coach ist aber „nicht komplett zufrieden"
Gibt es einen Spieler, der sich bislang besonders gut entwickelt hat? Statistisch auffällig ist vor allem die starke Torquote des jungen Mirza Becirovic, der in seinen neun Einsätzen schon siebenmal getroffen hat und auch am Sonntag gegen Langen den Siegtreffer erzielte.
Da gibt es einige. Nicht nur Mirza, der sich wirklich super entwickelt. Aber man muss auch Yakup Yigit nennen, der als A-Jugendlicher ebenfalls Stammspieler ist. Oder ein Leon Büchner, der nach seinem Schienbeinbruch wieder voll dabei ist. Die genannten Spieler haben alle ein großes Potenzial, für sie ist es natürlich super, dass sie in so jungen Jahren schon Gruppenliga spielen können. Aber ich will nicht nur die ganz jungen Leute nennen. Auch ein Philipp Groh6 marschiert Woche für Woche die Linie rauf und runter. Dabei wollte er eigentlich gar keine Gruppenliga spielen, weil ihm der Aufwand zu groß war. Aber offensichtlich behagt es ihm doch.
Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf? Drückt der Schuh vor allem hinten angesichts von 41 Gegentreffern?
Im Defensivverhalten haben wir eindeutig noch Luft nach oben. Wobei das keine Kritik an der Abwehr oder am Torwart sein soll. Wir müssen als Mannschaft besser verteidigen. Was nicht immer einfach ist. weil wir grundsätzlich offensiv ausgerichtet sind. Die Rückwärtsbewegung als Team ist jedenfalls noch lange nicht optimal, da müssen wir uns weiter verbessern. Aber wir sind auf einem guten Weg, am Sonntag gegen Langen haben wir ja zu null gespielt.
Manche sagen, die Gruppenliga sei eine „eklige" Liga, weil die genaue Absteigerzahl im Vorfeld unklar Ist und es in der 17er-Llga im schlimmsten Fall bis zu fünf Teams treffen kann. Wie sehen Sie das?
Das sehe ich ganz anders, ich finde die Liga überhaupt nicht eklig. Es weiß ja jeder vorher, dass man vielleicht etwas mehr Punkte für den Klassenerhalt braucht. Die Richtlinie sind wohl 45 Punkte, da sind wir auf dem Weg.
Am Sonntag geht es gegen die SG Bruchköbel. Sind die nächsten drei Punkte fest eingeplant?
Das ist auf jeden Fall ein Gegner, der derzeit unsere Kragenweite haben dürfte. Den neuen Bruch-köbel-Trainer Claus Schäfer kenne ich persönlich sehr gut, jetzt freue ich mich noch mehr auf das Spiel.
Aufsteiger FSV Bad Orb hat in der Gruppenliga Frankfurt Ost 15 von 32 Partien absolviert. Es ist also fast Saisonhalbzeit für die Kurstädter, die aktuell den elften Tabellenplatz belegen und in Sachen Klassenerhalt auf Kurs sind. Trainer Simon Mesina ist trotzdem nicht ganz zufrieden, auch wenn seine Mannschaft am Sonntag 1:0 gegen Mitaufsteiger Langen gewann und damit den dritten Sieg im vierten Spiel feierte.
GNZ: Herr Mesina, welche Schulnote würden Sie Ihrer Elf für die ersten 15 Spiele geben?
Simon Mesina: Ich gebe eine 3, denn komplett zufrieden bin ich nicht. Wir haben noch zu wenig Konstanz in unseren Leistungen, was aber auch daran liegt, dass regelmäßig Leute wegen Verletzungen oder Urlaub gefehlt haben.
Mit der bisherigen Punkteausbeute von 19 Zählern können Sie aber leben?
Toptorschütze einer ausgeglichen besetzten Mannschaft des FSV Bad Orb: Dominique Spahn traf bislang neunmal ins Schwarze. Trainer Simon Mesina (eingeklinktes Bild) bezeichnet die bisherige Punkteausbeute als „okay”.
19 Punkte sind okay. Wenn man sich die Spiele in Erinnerung ruft, wäre sicher auch noch etwas mehr möglich gewesen. Bei uns ist es eben auch so, dass wir schon Qualitätsverluste haben, wenn drei oder vier wichtige Spieler gleichzeitig ausfallen. Marvin Begemann ist nur schwer zu ersetzen, er kann leider aus beruflichen Gründen nicht immer spielen. Auch der Ausfall von Itomo Lokombe war schwer zu kompensieren. Natürlich merkt man auch, wenn unser Topangreifer Vincenzo Montalto nicht dabei ist. ihn mussten wir ja auch schon mal wegen einer Verletzung ersetzen.
Stichwort Angriff: Vitalij Veselov Ist seit diesem Jahr ebenfalls wieder eine feste Größe beim FSV. Wie kam es dazu?
Das stimmt. Er hatte aber auch letztes Jahr in unserer Aufstiegssaison schon ein paar Einsätze. Er hatte die letzten Jahre regelmäßig große Probleme mit seinem Rücken und deshalb immer wieder lange Phasen, in denen er aussetzen musste. Aber bisher ist er weitgehend schmerzfrei und zieht bei uns super mit. Leider hat er sich am Sonntag gegen Langen eine kleine Knöchelblessur zugezogen.
Vor zwei Jahren stieg Bad Orb mit einer sehr jungen Mannschaft direkt wieder aus der Gruppenliga ab. Ist der Klassenerhalt in diesem Jahr einfacher zu erreichen?
Das haben wir ja in der eigenen Hand. Wenn wir so spielen wie gegen Langen, Obertshausen oder auch in Oberau haben wir gute Chancen. Wichtig wird es sein, weiterhin regelmäßig gegen direkte Konkurrenten zu punkten.