31 July 2021

Ein Jahrhundert im Zeichen des Sports

Ein Jahrhundert im Zeichen des Sports Teil 2
Ein Jahrhundert im Zeichen des Sports Teil 2

1994 wurde der Kabinen-Vorplatz erneuert und baulich erhöht, sodass sich ein neuer Platz für die Zuschauer ergab. Die Saison 1996/97 in der Bezirksoberliga Frankfurt/Ost wurde zum Fiasko. Als Aufstiegsfavorit lief beim FSV nichts rund. Am Saisonende belegte der FSV den 17. Platz und musste erstmals seit 22 Jahren wieder auf Kreisebene antreten. Bereits 1998 kehrte er als Meister der Bezirksliga wieder in die Bezirksoberliga zurück. Erfolgreich schlug sich auch die 2. Mannschaft, und auf dem Hartplatz gab es eine neue Flutlichtanlage. Auch die 1. Mannschaft wurde Meister der Bezirksoberliga Frankfurt/Ost und stieg zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in die Landesliga Hessen Süd auf. Am Ende belegte der Verein mit großem Abstand bei einem Torverhältnis von 104:47 den ersten Platz. Weiterhin wurden auch die Ärmel aufgekrempelt und in Eigenleistung der ehemalige Jugendraum um- und ausgebaut. Es entstand eine dritte Kabine, ein Massage- und Trikotraum sowie eine größere Schiedsrichterkabine. Neben dem Kiosk wurde in Eigenleistung eine Grillhütte errichtet.

2002 gewann die 1. Mannschaft erneut den Fürstenpilspokal.

Die 2. Mannschaft spielte als Aufsteiger in der Kreisliga A eine hervorragende Saison und konnte leider später das A-Liga-Niveau nicht durchweg halten, was zum Abstieg führte. 2005 stieg die 1. Mannschaft aus der Landes- in die Bezirksoberliga ab.

Am Saisonende 2007 entschied sich der Vorstand schweren Herzens, die 1. Mannschaft aus finanziellen Gründen freiwillig aus der Bezirksoberliga Frankfurt/Ost zurückzuziehen und in der kommenden Saison in der Kreisliga A Gelnhausen an den Start zu gehen. Seitdem wurde vorwiegend mit Eigengewächsen gespielt. Im Sommer absolvierten mit der U23 von Eintracht Frankfurt, Torpedo Moskau und dem FC Ashdod (Israel) drei Mannschaften ihre Trainingslager auf dem Sportgelände in der Au. Der israelische Erstligist bestritt hier auch ein Testspiel gegen Kickers Offenbach. Vor 1 200 Zuschauern gewann der FC Ashdod mit 3:2. 2008 stiegen die Orber in die Kreisoberliga auf. Der 2. Mannschaft gelang der Klassenerhalt in der Kreisliga B Gelnhausen. 2010 beendete der Rekordtorschütze Michael Schubert nach 309 Toren in 516 Spielen seine Karriere.

Abwehrschwäche und Abstieg

2014 zeigte der FSV Abwehrschwäche und musste nach einer schwachen Saison in die Kreisliga A absteigen. Die 2. Mannschaft sicherte sich den Klassenerhalt in der Kreisliga B und qualifizierte sich erneut für das Endturnier um den Würzburger-Hofbräu-Pokal.

Der Rekordspieler Matthias Weisbecker beendete 2014 nach knapp 35 Jahren und 963 Spielen seine Karriere. 2015 spielte die Erste eine starke Saison und wurde Meister der Kreisliga A. Damit war der Wiederaufstieg in die Kreisoberliga gelungen. Die 2. Mannschaft wechselte in die Kreisliga C. Nach jahrelangen Verhandlungen konnte 2015 mit der Stadt Bad Orb endlich der

Nutzungsvertrag für die Sportanlage in der Au abgeschlossen werden. Damit erhielt der FSV das Erbbaurecht an der Anlage für 25 Jahre übertragen. Mit dem 9:0 beim SV Neuses III feierte die 2. Mannschaft ihren höchsten Punktspiel-Sieg in der Vereinsgeschichte. Ein Jahr später wurde sie C-Meister und stieg wieder in die Kreisliga B auf.

Durch Fördergelder der EU, die über die Stadt Bad Orb bereitgestellt wurden, begann der FSV mit der energetischen Sanierung des Sportheims. Im Zuge der Maßnahme wurde eine neue Heizungsanlage eingebaut, sämtliche Fenster im Gebäude wurden ausgetauscht, in den Kabinen wurden die Duschen, die Beleuchtung und die Elektrik erneuert und im 1. OG die Beleuchtung sowie die kältetechnischen Anlagen erneuert. Zudem wurde das Dach gedämmt.

Nach langer Planung und der Generierung von Zuschüssen, Fördergeldern und Spenden wurde 2017 mit der Umsetzung des Jahrhundertprojekts „Kunstrasen" begonnen. In der GNZ war beim symbolischen Spatenstich zu lesen: „Abschied vom rotmatschigen Feld". Dabei wurde der Hartplatz in einen modernen Kunstrasenplatz umgewandelt. 2017 schaffte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die Gruppenliga Frankfurt/Ost, und die GnZ schrieb über den „Aufstiegsjubel". Der FSV stieg aber 2018 wieder in die Kreisoberliga ab, während die 2. Mannschaft als B-Liga-Meister in die Kreisliga A aufstieg. Die neu gegründete 3. Mannschaft nahm erstmals am Punktspielbetrieb teil. Gleich zu Saisonbeginn feierte die 3. Mannschaft beim 15:0 gegen Vorwärts Udenhain den höchsten Punktspiel-Sieg in ihrer noch jungen Historie.

Der Neubau des Kunstrasens wurde im Frühjahr nach knapp sechsmonatiger Bauzeit durch die ausführende Firma und nach unzähligen geleisteten Arbeitsstunden der eigenen Mitglieder abgeschlossen.

Einweihung des Kunstrasenplatzes

Der neue Kunstrasenplatz wurde mit den ersten Heimspielen der Saison 2018/19 feierlich eingeweiht. Der „Fahrstuhl" der 1. Mannschaft fuhr 2019 wieder nach oben. Es gelang der sofortige Wiederaufstieg in die Gruppenliga und der Gewinn der Meisterschaft in der Kreisoberliga Gelnhausen.

Die Saison 2019/20 wurde von der Corona-Pandemie überschattet und durch Beschluss des HFV-Ver-bandstages am 20. Juni 2020 abgebrochen. Die Auf- und Absteiger wurden in allen Ligen mittels der Quotientenregel ermittelt (erzielte Punkte geteilt durch Anzahl der ausgetragenen Spiele).

Die 1. Mannschaft sicherte sich den Klassenerhalt. Die 2. belegte einen guten Platz in der Kreisliga A, und die 3. Mannschaft stieg in die Kreisliga B auf.

Die Corona-Unterbrechung wurde genutzt, um die Heim- und Auswärtskabinen zu sanieren. Es wurde neu gestrichen, ein neuer Bodenbelag aufgebracht und neue Sitzbänke montiert.

Die Saison 2020/21 startete nach der Corona-Unterbrechung erst im August und wurde Ende Oktober erneut unterbrochen. Doch die Füße wurden nicht hochgelegt. Allerhand Renovierungsarbeiten wurden in Angriff genommen. Auch bildeten sich Sportgruppen, die mit SportApps trainierten, und verschiedene MTB wurden aus den Kellern geholt oder Wanderstiefel geschnürt.

Eine gute Verbindung zu den Bad Orber Vereinen pflegt der FSV unter anderem mit den Vereinsturnieren. Schon legendär sind die gemeinsamen Faschingsveranstaltungen von RVG und FSV oder die alljährlichen Beiträge der Fußballer zu den Fremdensitzungen der „Viktoria", ebenso die Saisoneröffnungen mit Mannschaftsvorstellungen auf dem Salinenplatz oder die Oktoberfeste, zu denen jeder willkommen ist.

2019 wurde der FSV mit dem Heinrich-Schweitzer-Preis der Bad Orber CDU ausgezeichnet. Dabei wurde vor allem die erfolgreiche Jugendarbeit und die „gelebte Integration" hervorgehoben. In Coronazeiten haben sich die Fußballer bei den „Gebenden Händen" eingebracht. Das zum 100-jährigen Bestehen herausgebrachte Stickeralbum und die Online-Tauschbörse schlugen bestens ein.

Derzeit sind 480 Mitglieder registriert, davon spielt etwa die Hälfte, darunter 150 im Jugendbereich.

Die Planungen für das Jubiläumsjahr sehen zahlreiche Veranstaltungen vor, mit Kommersabend, besonderen Spielen, Partys und Co. Ob und was und wann etwas möglich ist, das wird nicht aus den Augen verloren. „Gefeiert wird auf jeden Fall", verspricht der Vorsitzende Sascha Beyer. „Und wenn es 2022 wird", ergänzt der Präsident Thomas Metzler.

Trainer der „Ersten“ im letzten halben Jahrhundert

Günther Berndt, Karl Fritz, Günther Wiegand, Mitar Krajsic, Helmut Sattler, Manfred Stösser, Reinhard Ziegler, Heiner Ott, Norbert Hartmann, Reinhold Jessl, Karl-Albert Beck, Wilhelm Lo-fink, Helmut Dauth, Julio Alvarez, Ralf Krieger, Roberto Manega, Jens Tim Mulfinger, Stefan Kleinfelder, Jochen Eurich, Oliver Lein, Boban Milovanovic, Simon Mesina und ganz aktuell auch Dominik Stenger

Momentaner Stand der Dinge

1. Mannschaft: Gruppenliga Frankfurt/Ost, Trainer: Ralf Krieger und Dominik Stenger
2. Mannschaft: A-Liga Gelnhausen, Trainer: Thorsten Stock
3. Mannschaft: C-Liga Gelnhausen, Trainer: Tim Rittinger, Johannes Nölleke

Schiedsrichter: Savas Satilmis (Schiedsrichterobmann FSV Bad Orb), Rico Fischer, Elias Mauntel

Alle Jugendmannschaften sind durchbesetzt, außer den A-Junioren. Jugendleiter: Oliver Bäuscher Vorstand:

Vorsitzender: Sascha Beyer
Stellvertreter: Marco Hillig
Sportlicher Leiter: Jörg Döppenschmitt
Kassierer: Johannes Nölleke
Geschäftsführer: Lukas Engel
Präsident: Thomas Metzler
Vorsitzende und Präsidenten seit Bestehen

Vorsitzende

1921 bis 1923: Josef Nix
1923 bis 1925: Karl Imand
1925 bis 1933: Eduard Röder
1933: Karl Döppenschmidt
1933 bis 1934: Max-Josef Pfeifer
1934 bis 1935: Herr Rauch
1935 bis 1936: Philipp Dickert
1936 bis 1938: Richard Desch
1938 bis 1945: Bürgermeister Hans Weiler
1945 bis 1950: Bürgermeister Anton Drisch (eingesetzt)

Abteilungsleiter der Vereine in der Dachorganisation „Turn- und Sportgemeinschaft Bad Orb“: Helmut Holzmann, Anton Prasch, Karl Rübsam, Albert Pfeifer, Eugen Zipfel Vorsitzende ab 1950

1950 bis 1951: Stefan Heim
1951 bis 1952: Erich Steuber
1952 bis 1954: Karl Haas
1954 bis 1955: Jakob Prasch
1955 bis 1973: Hermann Edel
1973 bis 1983: Richard Dehmer
1983 bis 1985: Heiner Weisbecker (interim)
1985 bis 1989: Ludwig Acker
1989 bis 1994: Michael Kowalski
1994 bis 1996: Karl-Albert Beck
1996 bis 1998: Wolfgang Schmidt
1998 bis 2000: Stefan Bartmer
2000 bis 2002: Michael Kowalski
2002 bis 2006: Karl-Albert Beck
2006 bis 2012: Jörg Döppenschmitt
2012 bis 2014: Thomas Metzler
2014 bis 2018: Karl-Albert Beck
seit 2018: Sascha Beyer


Präsidenten: Hermann Edel, Heiner Weisbecker, Thomas Metzler


Quellen:

Festschrift 50-jähriges Jubiläum Chronik 60-jähriges Jubiläum GNZ und GT, Homepage FSV,

Bad Orber Anzeiger Unterlagen Michael Göbel und Alfons Herold

Gespräch mit Thomas Metzler und Sascha Beyer

Die Bad Orber im Stadion in Wolfsburg.

FOTOS: ARCHIV ZIEGLER, ARCHIV ALFONS HEROLD, ARCHIV THOMAS METZLER/FSV